Hey hey, ich bin etwas spät zur Party, wie immer. Ich habe es mit dem Abstimmen nicht geschafft, weil mir noch ein Spiel gefehlt hat. Aber wie ich sehe, hätte meine Stimme nicht soviel verändert. Da ich sehr froh bin über die Community möchte ich trotzdem nochmal auch hier ein kleines Feedback zu den entstandenen Spielen geben, für alle die es interessiert.
Eine kleine Anregung für den nächsten Jam (vielleicht habe ich es auch übersehen): Eine grobe Orientierung über die Spielzeit wäre super. Ich spiele die Beiträge gerne jeweils an einem Stück durch und notiere mir dabei meine Gedanken. Manchmal habe ich dann nur eine halbe Stunde und würde dann entsprechend ein Spiel nehmen was in diesen Rahmen passt.
Erutnevda Da Mudrusba
Gleich vorab: Ich bin nicht so der Typ der gerne lustige Medien konsumiert, der meiste Humor spricht mich einfach nicht an, ist mir zu laut oder bezieht sich auf Dinge von denen ich keine Ahnung habe. Tatsächlich musste ich bei diesem Spiel einige Male gut schmunzeln. Dass das Bett zu Beginn die Augen öffnet hat mir zum Beispiel sehr gut gefallen. Den Wechsel in die Parallelwelt fand ich auch sehr gelungen und eine schöne Mechanik. Weniger gefallen hat mir diese ganze Selbstmordgeschichte. Nicht weil ich das Thema für unangebracht halte, aber es war mir einfach zu viel der Klickerei, nur um aufzuleveln.
Wer Lufia für den SuperNintendo kennt, weiß, dass man dort an einer Stelle auch versuchen muss seine Gruppe selber zu besiegen während der Gegner einen die ganze Zeit zu besiegen. Wäre das hier auch etwas reduzierter und nur ein einmaliger Akzent wäre die Wirkung für mich größer gewesen.
Auch das Mapping war mir doch etwas zu zerstreut. Ich bin irgendwann von random verteilten Bäumen genervt.
Trotz meiner Kritik war das Spiel einer meiner Favouriten, einfach weil es zum Einen sehr chaotisch war, zum Anderen ich dann doch wissen wollte wie es weiter geht.
Virus
Ich bin hier, wie wahrscheinlich viele, an dem ersten Minispiel gescheitert. Daher kann ich mich nur auf Videos berufen (danke für alle die so fleißig PlayThroughs erstellen). Es war für mich optisch sehr gelungen. Die Welten wirklen sehr stilsicher und gut durchdacht. Die Effekte sind sehr gut platziert und alleine schon die erste Maschine die einen mit den roten Augen verfolgt ist wahnsinnig gut, da sie sofort eine Geschichte eröffnet und die Stimmung ins unsichere und vage verschiebt. Ein gutes Beispiel für gelungenen SciFi, der eben nicht nur Bildschirme durch Hologramme ersetzt, sondern einen ähnlich wie fantastische Settings, in fremde Welten entführt, ohne dabei 30 Seiten galaktische Konföderationen zu beschreiben.
(Beim Runterladen kam übrigens eine Meldung dass die Datei nicht auf Viren überprüft werden konnte, was ich bei dem Spieltitel doch ganz amüsant fand).
The Remaining Heroes
Dieses Spiel war leider komplett an meinem Geschmack vorbei. Der Humor war so gar nicht meins, die Grafik leider auch nicht und der Spielspaß hat für mich auch unter dem etwas hakeligen Interface gelitten. Ich habe es daher irgendwann abgebrochen. Das ist natürlich hoch subjektiv und ich sehe dass das Spiel auch viel Zuspruch bekommen hat, daher soll es hier nicht abwertend gemeint sein.
Panzer Trio
Tja, auch hier, der humor war mir zu infantil und derbe, die Grafik zweckdienlich, auch wenn die Maps schon in Ordnung sind (die Busts haben mich doch abgeschreckt). Ich meine, die Anspielungen auf Advance Wars zu verstehen. Überrascht hat mich das Spiel dann doch vom Gameplay her. Es ist nicht komplex und manchmal stecken die Panzer fest, aber durch die zeitgleiche Steuerung war es doch recht fesselnd, wenn natürlich auch nicht ewig. Ein kurzweiliges Spiel in jedem Sinne und ehrlich gesagt, überraschenderweise einer meiner Lieblingsbeiträge.
Der Turm
Nicht mein Genre, nicht mein Style, aber ich hatte ziemlich Lust. Ich habe bei Roguelikes immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich meine Dinge verliere. Hier war es irgendwie anders, ich hatte Lust mich rein zu fuchsen und die Mechaniken zu erkunden. Leider wurde es zunehmend fehlerhafter, so dass ich irgendwann nicht mehr weiter spielen konnte. Schade drum.
Dichotomy
Beeindruckend was Klang und Aussehen angeht. Tolle Effekte und alles. Da hier offensichtlich schon einiges an Erfahrung drin steckt (und das Spiel ja Teil einer größeren Welt zu sein scheint und wenn ich es richtig verstehe, Chito auch eine Kunstfigur aus diesem größeren Universum ist), erlaube ich es mir, diesen Beitrag etwas kritischer zu beurteilen. Ich bin nicht ganz durch gekommen, sollte sich also der ein oder andere Punkt von mir unentdeckt aufgelöst haben, sei es mir verziehen.
Was das Gameplay anbelangt, hatte ich schon meine Freude daran an den Wachen vorbei zu schleichen, das Hacking war mir wiederum zu oberflächlich. Insgesamt war es mir zu wenig Interaktion und Abwechslung, auch wenn ich froh bin, dass es keine zufallsgenerierten Rundenkämpfe gibt :D. Das Durchqueren der Straßen ist auf jeden Fall sehr stimmungsvoll.
Mein eigentlicher Kritikpunkt ist jedoch die Plausibilität der Welt. Ich habe mir gerne die Hintergrundinformationen durchgelesen um mir ein Bild von der Welt zu verschaffen, aber es gab für mich zu keiner Zeit den Eindruck, dass diese Überorganisation wirklich so machtvoll und groß ist. Die Straße wimmelt nur von (vermeintlichen) Wachrobotern, die sich nicht im geringsten für Verstöße gegen die Ausgangssperre begesitern. Der Widerstand formiert sich über Foren und Emails und richtet sich gegen einen Konzern der anscheinend keine Ressourcen für Cybersicherheit aufbringen möchte. So leicht wie sich diese hacken lassen, so wenig scheinen sie Maßnahmen zu ergreifen um ein paar Mails abzufangen oder Nutzerregister zu durchgraben. Dass man von den Wachen nur wieder nach Hause geschickt wird, ist fürs Spielen nett, aber dass man an jeder Ecke Sicherheitspersonal abstellt und dann sind sie zur Überwachung mit funzeligen Taschenlampen ausgestattet scheint mir doch abwegig.
Leider wirkte die Protagonistin für mich auch nicht sehr schlüssig. Auf der einen Seite anscheinend recht vermögend, alleine lebend, technisch sehr versiert, auf der anderen Seite höchst naiv und unerfahren. Vielleicht habe ich hier wirklich einen wichtigen Punkt übersehen (und sie ist gar nicht 13), aber für mich wäre es selbstverständlich gewesen, das Alter anzuheben. Dies würde nicht nur die reifen Züge und Umstände der Protagonistin besser erklären (und etwa die halbnackte Kuscheszene etwas weniger Geschmäckle haben lassen), als auch dem Trauma mehr Gewicht zu geben, in dem sie eben in diese kindliche Rolle zurückfällt und der Wunsch nach Auflösung eben der Weiterentwicklung dient. So ist der Wunsch nach einer Welt in der alle lieb sind, eben auch nur ein Wunsch den viele in dem Alter haben, unabhängig ihrer Geschichte.
Das Spiel mehr als verdient so gut abgeschnitten. Mir wirkte die Geschichte, die ja zentrales Element ist, jedoch nicht durchdacht genug und da es sich hierbei nicht um einen Klamaukbeitrag oder ein reines "Gameplay-Spiel" handelt, liegen für mich andere Elemente im Vodergrund.
Die Produktionsqualität war aber wie gesagt, fantastisch und ich verfolge die Entwicklung mit Neugier weiter.
Forschungsstation42
Wie fies! Androiden sind ersetzbar, dabei habe ich die doch so lieb durch die Welt gesteuert um die blöden Wissenschaftler zu retten. Und dann stirbt mir der eine Weg! Hätte man nicht wenigstens seinen Speicher in einen neuen Körper hochladen können?
Jaja, ich bin richtig emotional gewesen. Ich habe so gut wie keine Gegner erschossen und dann doch ein, zwei Fehler gemacht, so blieb ein Androide dann auf der Strecke.
Ein toller Beitrag und insgesamt sehr rund. Kritisch anmerken müsste ich jedoch, dass die Rollen der 3 Androiden nicht ganz ausgereift sind. So muss der eine quasi erst nach Süden, dann nach Norden laufen, was den ursprünglichen Nordläufer auf einen reinen Kundschafter reduziert.
Das Mapping war auch etwas hakelig. Die Elemente waren zwar sehr schön, aber es war nicht ganz konsistent wenn es darum ging, welche Objekte im Wege waren, wodrüber welche Projektile fliegen und an sich auch zu zerstreut. Man begibt sich ja immerhin auf direktem Wege zu Einrichtungen, die gebaut wurden und alles. Da sollte zumindest der Anschein eines Weges oder freier Flächen vorhanden sein. Neben Virus mein Favorit. Der hätte duch Geröll, Lava, was auch immer, in Anbetracht der einsetzenden Katastrophe komplexer werden können, aber einfach überall Büsche und Bäumchen im Weg zu haben macht mich immer ganz wahnsinng.
Kantikoa
Das einzige Spiel, welches ich nicht Anspielen konnte. Daher kann ich leider keine Rückmeldung geben.
So, ich hoffe niemand ist jetzt traurig und meine Freude über die ganzen kleinen Spielchen kommt trotz kleiner Kritik hier und da rüber. Ich geniße diese JAms immer sehr, auch wenn jedes Mal nix fertig wird von meiner Seite.
Ich sehe gerade, Dark Season Challenge, das schaue ich mir glatt an.
Also nochmal ein dickes Danke an alle die es organisiert und beigetragen haben. Tolle Arbeit, ihr seid cool.