Über die Frage, wie es mit der Szene weitergeht, wurde schon oft diskutiert, aber in diesem Forum gibt es meinem Wissen nach noch kein Thema dazu und ich finde, dass sie so wichtig ist, dass sich eine Diskussion immer lohnt. Die erübrigt sich natürlich, wenn niemand mehr Makerspiele entwickelt oder spielt. So düster ist die Lage zum Glück nicht. Trotzdem fällt auf, dass die Vorstellungen und die Kommentare zu den Spielen immer weniger werden.
Das ist schlecht für ein Forum und die Szene. Beide brauchen ja ständig neue Mitglieder und in einem Entwicklerforum sind das hauptsächlich Entwickler. Was lockt mich neben dem Austausch über die Spielentwicklung an? Die Spieler. Ich möchte meine Spiele vorstellen, denn wenn niemand sie kennt, kann sie auch niemand spielen. Sehe ich nun aber, dass niemand die Spiele der anderen spielt, zumindest sieht es so aus, wenn niemand etwas sagt, dann melde ich mich gar nicht erst im Forum an.
Bevor wir uns Gedanken über eine Lösung des Problems machen können, müssen wir erst mal herausfinden, was überhaupt das Problem ist. Werden die Spiele nicht mehr gespielt oder werden sie nicht mehr kommentiert?
Ich bleibe mal beim ersten Fall. Über mögliche Gründe wurde auch schon reichlich diskutiert und ich will nicht sagen, dass die Standpunkte, die dann so genannt werden, nicht plausibel sind. Aber ich hab das Gefühl, dass das eigentliche Problem etwas anderes sein könnte.
Die Zeit wird meistens zuerst genannt. Natürlich haben wir nie genug Zeit. Egal was wir machen oder wie alt wir sind. Es ist immer zu wenig Zeit für alles da. Deswegen lernen wir schon sehr früh, Prioritäten zu setzen. Es gibt bestimmt Menschen, die für Freizeitaktivitäten gar keine Zeit haben, aber das ist hoffentlich nur ein vorübergehender Zustand, denn auf lange Sicht tut man sich damit keinen Gefallen. Wir haben alle nur ein Leben. Die meisten stehen vor der Wahl, wie sie ihre Freizeit verbringen sollen und da haben Makerspiele oft das Nachsehen. Sie konkurrieren natürlich mit anderen Indiespielen bzw. den Spielen der großen Unternehmen (oder mit anderen Medien oder anderen Hobbys). Das ist ein weiterer Standpunkt, der häufig genannt wird. Wenn die anderen Spiele also bevorzugt werden, dann muss den Makerspielen etwas fehlen. Das könnte eben das eigentliche Problem sein.
Mir geht bei diesem Thema immer wieder ein Gedanke durch den Kopf. Die RPG Maker sind ja auf Rollenspiele aus der SNES-Zeit ausgelegt und viele Entwickler entwickeln hier solche Spiele. Also gehe ich davon aus, dass die Leute solche Spiele mögen, sonst würden sie andere Spiele machen. Eigentlich müsste Interesse für die Spiele da sein, zumindest seitens der Entwickler. Aber vielleicht machen selbst denen die Spiele gar nicht so viel Spaß und sie mögen es nur nicht offen sagen. Oder vielleicht liegt es an der Produktionsqualität. Es lassen sich natürlich immer ähnliche Indiespiele finden, die deutlich professioneller gemacht wurden.
Wie seht ihr das? Woran liegt es, dass das Interesse an den Spielen anscheinend sinkt?