Sie sind ohne Zweifel meistens Retrospiele, aber das bedeutet ja nicht, das alles am Spiel retro sein muss. Wir müssen nicht unbedingt die "Fehler" - darüber lässt sich streiten - der Vergangenheit wiederholen. Gerade wenn das Spiel verkauft werden soll, stellt sich die Frage, was heutzutage angesagt ist.
Mir kommen sofort offene Welten in den Sinn. Natürlich mag nicht jeder sie und es gibt gute Gründe, sie nicht zu mögen, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass viele Spiele - nicht nur Rollenspiele - sie aktuell haben. Ich mag sie. Sie laden zum Erkunden ein und haben alleine durch die Atmosphäre, die von der Größe und Weite erzeugt wird, auch eine narrative Wirkung. Sie eignen sich nicht so gut, wenn die Handlung eine größere Rolle spielen soll, weil sich die Spieler leicht (und oft gewollt) in Nebenaufgaben verlieren. Für Hobby-Entwickler wäre eine große offene Welt in den meisten Fällen wohl zu komplex, aber es wäre nicht schlecht, wenn man zumindest etwas erkunden könnte.
Ein Zuschnitt, der mir besonders gut gefallen hat, ist der von real Trolls Endzeit - mehrere größere Spielabschnitte, die nacheinander bewältigt werden müssen, in sich aber offen sind. Eine so aufgeteilte Welt lässt sich leichter umsetzen als eine komplett offene Welt und gleichzeitig kommt der Erkunder auf seine Kosten.
Ein weiteres Spielelement, das ich für wichtig halte, ist die Interaktivität. Je mehr ich mit der Spielwelt (und seinen Bewohnern) interagieren kann, desto mehr hab ich das Gefühl, Teil der Spielwelt zu sein.
Außerdem sollte das Spiel ein spaßiges Kampfsystem haben (am besten in Echtzeit, aber das lasse ich auf dem Maker mal außer Acht), das weder zu kompliziert ist noch zu wenig Tiefgang besitzt. Das Charaktermanagement sollte interessant sein und es sollte Ausrüstung und Schätze geben, die sich wirklich wie eine Belohnung anfüllen.
Unter dem Strich kommt ein System heraus, das ich jetzt nicht ernsthaft optimal nennen möchte, das mir aber aus der Sicht eines Spielers besonders viel Spaß machen würde:
- Eine semi-offene Spielwelt, ohne dass die Handlung zu kurz kommt.
- Viele interaktive Möglichkeiten.
- Ein Kampfsystem, das weder zu anstrengend ist noch zu wenig herausfordert.
- Ein Charaktermanagement, das Raum zur Anpassung lässt (Talente, unterschiedliche Builds).
- Ausrüstungsgegenstände, die sich deutlich voneinander unterscheiden, und sich (teilweise) selbst herstellen lassen (ein gut gemachtes Crafting-System ist immer gut).
Wie denkt ihr darüber?