Es gibt einige gute Gründe, komplexe Sachverhalte oder Themen mit einem einzigen Wort zu beschreiben - beispielsweise Genres.
- Sie sind kurz.
- Die meisten haben eine Idee davon, was gemeint ist.
- (Such)Maschinen "verstehen" es nicht anders, wobei sich das vielleicht durch den Fortschritt in der KI ändern könnte.
Ich sehe aber auch einige Nachteile. Je weiter gefasst das ist, was das Schlagwort beschreiben soll, desto mehr lässt sich über seine Definition diskutieren und niemand kann andere dazu zwingen, eine bestimmte Definition zu nutzen.
Wenn jemand zum Beispiel beschreiben soll, was Fantasy ist, und vor allem wie sich Fantasy von anderen Genres abgrenzt, was alles noch Fantasy ist und was nicht mehr und warum, dann wird das denke ich ziemlich schwierig. Jeder hat eine Idee davon, was Fantasy ist, aber niemand weiß es genau. Und das ist eigentlich auch gar nicht schlimm, solange es jeder akzeptiert.
Ich hab aber häufig erlebt, wie ein Streit über die Definition eines Wortes ausbrach, bis dann alle auf Wikipedia oder im Duden nachgeschlagen haben, um zu beweisen, dass der Kontrahent keine Ahnung hat. Zwei Personen können unter einem Genre ganz Unterschiedliches verstehen, Schlagwörter können missverständlich sein und falsche Erwartungen wecken. Wer einen komplexen Sachverhalt mit einem Wort beschreibt, könnte vielleicht auch den Sachverhalt selbst vereinfachen. Es gibt eine Menge Begriffe, die eher verklären als zu erklären.
Vielleicht wäre es manchmal besser, mit mehr Worten zu beschreiben oder überhaupt darauf zu verzichten, alles gleich in Schubladen zu stecken. Wie seht ihr das?