[Pen & Paper] Opus Anima und Opus Anima Investigation

  • Ich nutze die Gelegenheit mal, um Werbung für ein eher unbekanntes System zu machen, das mir aber im Lauf der letzten Jahre sehr ans Herz gewachsen ist und das zwischendurch mal mein meistgespieltes Pen & Paper war.


    Opus Anima vereint Steampunk, Horror und ein kleines Bisschen Science Fiction. Wir befinden uns auf einem Planeten, der vor langer Zeit von Menschen und einigen anderen Rassen kolonisiert wurde. Als der Planet vor ein paar hundert Jahren von einem unbekannten Feind angegriffen wurde, zerbrach er in eine Vielzahl von großen Schollen, die in einer großen Staubwolke um den ehemaligen Planetenkern treiben. Im Kampf ums Überleben brach der Kontakt zur Außenwelt komplett ab und viel Wissen ging verloren. Inzwischen hat sich die Gesellschaft wieder stabilisiert, aber Gesellschaft und Technologie sind ungefähr auf den Stand es späten 19. bis frühen 20. Jahrhunderts zurückgefallen. Zwischen strengen Etiketteregeln, die notfalls mit strengen Strafen durchgesetzt werden und florierender Wissenschaft gilt es im Kaiserreich Falianskoog, den eigenen sozialen Stand zu festigen und vor allem nach außen zu präsentieren.


    Doch nicht alles ist, wie es scheint. Die sogenannte Verzerrung sorgt für übernatürliche Phänomene, die sich die Wissenschaft nur schwer erklären kann. In den meisten Regionen beschränkt sich das etwa auf harmlose Trugbilder, Schatten die falsch fallen oder Spiegel die bei einem flüchtigen Blick das falsche Bild zeigen. An stärker verzerrten Orten können aber auch schon mal die Schwerkraft aussetzen, Gänge in sich selbst münden und Personen spontan völlig anders aussehen als noch vor wenigen Momenten. In den extremsten Fällen sind diese Verzerrungsphänomene durchaus auch lebensbedrohlich.


    Im Hauptspiel, das ihr euch auf der offiziellen Website kostenlos als PDF herunterladen könnt, schlüpfen die Spieler in die Rolle von Charakteren, denen von den Anhängern einer vergessenen Gottheit die Seele geraubt wurde. Überlebt haben sie nur, weil sich dort, wo einmal ihre Seele war, ein kleines bisschen göttliche Essenz einer anderen Gottheit ruht. Diese Veränderung nimmt ihnen vieles, was sie in ihrem früheren Leben hatten, gibt ihnen aber die Möglichkeit, die Verzerrung für sich zu nutzen. Charaktere, die die Essenz des Vergessenen in sich tragen, verlieren beispielsweise jede Nacht sämtliche Erinnerungen, sind dafür aber in der Lage, sich neues Wissen in unglaublicher Geschwindigkeit anzueignen. Seelenlose auf dem Pfad des Blinden können nicht mehr sehen, schärfen dafür aber ihre anderen Sinne und verschmelzen selbst mit den Schatten. Alle Pfade haben gemeinsam, dass sie auf der Suche nach den Splittern ihrer verlorenen Seele sind, um irgendwann wieder ein normales Leben führen zu können.


    Im Spin-Off Opus Anima Investigation, dessen Regelheft leider momentan weder digital noch gedruckt verfügbar ist, wird das gleiche Setting von der anderen Seite präsentiert. Die Spieler sind Mitglieder der Ermittlungsgruppe für Bizarromantie und Okkultes, die im Stil von Akte X, Fringe, Warehouse 13 oder SCP damit beauftragt wird, die Bevölkerung vor der Verzerrung zu schützen und verzerrte Gegenstände und Personen aus dem Verkehr zu ziehen.


    Beide Varianten basieren auf dem gleichen, sehr simplen Regelsystem. Basierend auf einer Hand voll fixen Attributen und frei wählbaren Fähigkeiten, werden alle Proben mit einem Pool aus W2 gewürfelt. Bei normalen Proben kommt es nur auf die Anzahl der gewürfelten Erfolge an, im Kampf können die Erfolge jede Runde neu auf Attacke, Parade und Initiative verteilt werden. Um riesengroße Würfelpools, wie man sie zum Teil aus Shadowrun kennt, zu vermeiden, wird maximal für die ersten 10 Punkte tatsächlich gewürfelt, jeder weitere Punkt zählt automatisch als ein halber Autoerfolg. Das hat den netten Nebeneffekt, dass sehr erfahrene Charaktere auch bei sehr viel Pech nicht an einfachen Aufgaben scheitern.


    Ich habe in den letzten Jahren Opus Anima Investigation für verschiedene Gruppen geleitet und fünf eigene Abenteuer geschrieben, die ich irgendwann mal soweit in Reinform bringen will, dass ich sie auch veröffentlichen kann. Dazu war ich noch als Spieler in zwei verschiedenen Runden beteiligt. So oder so war es eigentlich immer spaßig, gruselig und ein kleines bisschen verrückt.

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