Nächstes gescheitertes Projekt: TAGA
Bei mir ist es sogar als TAGA 2 abgeheftet, genauso gut hätte ich es TAGA 10 nennen können. Im Kern geht es nicht um ein Spiel, sondern eine Engine, aber schaut selbst:
Ich schreibe gerne Parser. Mein erstes Spiel veröffentlichte ich 1994 und es war ein kleines Textadventure, ganz billig in QBasic programmiert. Und die Idee, eine Welt durch Texteingaben beeinflussen zu können, hat mich nie losgelassen. Die letzte, hier gezeigte Version, hatte aber ein paar Besonderheiten. Zunächst basiert es komplett auf HTML, CSS und JavaScript, was noch nichts Besonderes ist. Aber man kann auch Grafiken anzeigen, das Template wechseln und es ist auch für Blinde geeignet, weil die Spezialsoftware für Blinde die Texte sauber vorliest, ohne störende Elemente dazwischen.
Jedes Verb, jedes Objekt oder Himmelsrichtung hatte ein Hauptwort und beliebig viele Synonyme.
Beispiele:
Um nach Norden zu gehen, konnte man "norden", "nord", "n" oder "hoch" eingeben.
Für "gehen" gab es "gehe", "gehen", "rennen", "laufen", "bewege", "reise", "schlurfe" und "sprinte".
Das heißt, wenn man nach Norden wollte, funktionierte ein schlichtes "n" ebenso wie "Schlurfe er gen Norden!"
Die eigentliche Engine war schon ziemlich weit. Man konnte Rätsel lösen, sich durch die Welt bewegen, erhielt Punkte, Gold und hatte ein Inventar. Die Engine war dabei von den Spielinformationen getrennt, allerdings lagen diese ebenfalls noch in JavaScript vor.
Warum gescheitert?
Ich hatte die Lust verloren. Das lag an zwei Dingen:
1. Es wäre noch ziemlich viel Arbeit, es so hinzubekommen, wie ich mir eine "perfekte" Version technisch vorstelle. D. h. die Spielerdaten lägen alle in einer Datenbank, ich könnte mit der Engine beliebig viele Spiele bequem über Formulare im Browser erstellen. Speicherfunktion und der ganze Firlefanz. Das alles zu programmieren ist viel Arbeit, aber nicht sonderlich anspruchsvoll. Und da es solche Engines schon im Internet gibt, wusste ich nicht mehr, warum ich das tun sollte.
2. Chat-GPT. Die KI hat Menschen wieder dazu gebracht, mehr zu tippen und zu lesen, aber es hat auch die Art verändert, wie ein System auf Menschen reagiert. Ich habe eine Weile nachgedacht, ob ich in diese Richtung entwickeln soll, aber die Lust verloren.
Das heißt aber nicht, dass ich nie wieder einen Parser schreiben werde. Es muss aber irgend etwas pfiffiges dahinter stehen, selbst wenn es "nur" um den künstlerischen Wert geht. Eine Idee habe ich bereits, jetzt fehlt nur noch die Motivation, zu beginnen.
Ach ja: Text und Bild auf dem Screenshot waren nur Platzhalter, um die Technik zu testen. Was mich interessiert: Würdet ihr ein Spiel, das nur auf Texteingaben basiert, heute noch spielen?